Jahresabschlussgrüße 2012

Liebe Vereinsmitglieder, liebe Leser,

jetzt zum Jahreswechsel blicken wir auf ein ereignis- und arbeitsreiches Jahr 2012 zurück.

Die drastischen Einsparungen der Bundesregierung auch im Bereich der Archäologie zu Anfang des Jahres waren für uns ein Schock, da sie den Mittelpunkt unseres Fördergedankens, den Ringwall von Otzenhausen, in ernster Weise betrafen. Angesichts dieser plötzlichen Notsituation hatte der Vorstand des Freundeskreises keltischer Ringwall e.V. beschlossen, seinen verstärkten Beitrag zur Unterstützung der Archäologie zu leisten. Dies gelang besonders durch den befreundeten Archäologieverein in Luxemburg, den Georges Kaysers Altertumsfuerscher e.V.. Mit ihm gemeinsam veranstalteten wir ein überaus erfolgreiches, 2-wöchiges Grabungscamp in Zusammenarbeit mit der TERREX gGmbH. Außerdem wurde Grabungsgerät, u. a. ein hochwertiger Metalldetektor angeschafft, damit die systematischen, im Wesentlichen ehrenamtlich durchgeführten Prospektionsarbeiten, weiter professionalisiert werden können.

Die neueste Entwicklung aus der Archäologie, nämlich die Neubewertung der Römerschanze bei Hermeskeil, wird dem Ringwall von Otzenhausen noch mehr Bedeutung verleihen. Dies ist wieder ein Beleg dafür, in welch historisch bedeutsamer Landschaft wir leben.

Der Bereich des keltischen Handwerks wurde durch mehrere hervorragende Workshops in den Arbeitskreisen weiterentwickelt: AK Keltenkrieger (Einführung Waffentechniken), AK Textil (fortgeschrittene Webtechniken), AK Glas (Glasperlenherstellung wie auch die Gründung dieses Arbeitskreises), AK Keramik (Repliken Otzenhausen). Durch diese sind neue Kenntnisse und Fähigkeiten wie auch neue Perspektiven in unseren Verein gelangt.

Auf zahlreichen Veranstaltungen ist unsere Keltengruppe „die Hochwaldkelten“ aufgetreten und hat das Publikum sowohl in Luxemburg, Frankreich und in Deutschland begeistern können. Das Konzept des „mobilen Museums“ und die lebendige Wissensvermittlung durch Akteure mit Handwerksvorführung sprechen die Besucher offenbar genau an. Besonders spürbar war dies an den Aktionstagen bei der Terrex-Wanderausstellung und den Museumsfesten. In diesem Zusammenhang sei auf die erste Veranstaltung im ArchäoPark Otzenhausen erinnert, bei der unser Verein exemplarisch einen Aktionstag mit sehr großem Erfolg durchführte.

Die zahlreichen Auftritte in der Öffentlichkeit wie auch in den Schulen weisen unsere Vereinsmitglieder als aktive und erfahrene Gestalter der Bildungs- und Kulturlandschaft in der Region aus.

Zu den regelmäßig gut besuchten, monatlich stattfindenden Stammtisch-Treffen in der Gaststätte „Zum Freihof“ in Schwarzenbach haben sich zusätzlich die beliebten „Bastel- und Werkeltage“ etabliert. Diese sind eine neue, schöpferische Möglichkeit des geselligen Beisammenseins.

Darüber hinaus ging es auf Wanderschaft: Die Dollbergschleife und der Peterberg wurden zu Fuß erkundet; gemeinsam mit dem Archäologieverein des Saar-Pfalz-Kreises wurde das Keltenwelt-Museum am Glauberg besucht und zuletzt fuhren wir in großer Runde zur Keltenausstellung nach Stuttgart.

Lieber Leser, Sie sehen, die Fülle an Aktivitäten rund um den keltischen Ringwall Otzenhausen ist beachtlich! Dies ist jedoch nur möglich, weil eine Vielzahl an Vereinsmitgliedern aktiv dieses Programm gestaltet. Ihrem unermüdlichen Einsatz und ihrer mitreißenden Begeisterung für die antike Welt, insbesondere ihrer Heimatverbundenheit im besten Sinne, ist es zu verdanken, dass der keltische Ringwall von Otzenhausen vielen überhaupt ein Begriff ist. Dabei erweist sich ihre unterschiedliche und kreative Herangehensweise an die Sache als besonders wertvoll, da hierdurch stets neue Sichtweisen ermöglicht werden und die Vereinsarbeit immer neue Aspekte gewinnt.

Allen Mithelfern und Aktiven sei größter Dank ausgesprochen für ihr unermüdliches Engagement!

Ich wünsche Ihnen ein glückliches Jahr 2013,

für den Vorstand,

Michael Koch

Bastel- und Werkeltag mit Sachspende der Ringwallschule (01.12.2012)

Am ersten Samstag im Dezember (1.12.2012) trafen sich zahlreiche Vereinsmitglieder und Interessierte zum Bastel- und Werkeltag in Schwarzenbach. Thema dieses Treffens war ein Webkurs, der im durch  großzügige Sachspende der Ringwallschule in Primstal ermöglicht wurde.

Zwischen Schule und Verein wurden bereits auf mehreren Veranstaltungen – sowohl in der Schule selbst als auch im Keltenpark – Kontakte geknüpft. So lag die Idee nahe, alte Webrahmen, die aufgrund der aktuellen Lehrpläne leider nicht mehr im Unterricht eingesetzt werden können, dem Keltenverein zur Verfügung zu stellen.  Dieser nahm das Angebot sehr dankbar an und veranstaltete unter der Leitung von Frau Marder einen Webkurs. Es ist schön, dass auf diese Weise die Webrahmen weiterhin genutzt werden können und alte Handwerkstechniken bewahrt bleiben. Dafür noch mal vielen Dank an die Ringwallschule.

(Text: Nicole Roth; Fotos: Bianca Adams)

Keltengeschichte fasziniert Gemeinschaftsschüler (12.10.2012)

Aus Saarbrücker Zeitung, veröffentlicht am 13.10.2012

Von SZ-Mitarbeiter Frank Faber

Primstal. Was waren das für Menschen, die vor gut 2000 Jahren in der Hochwaldregion gelebt haben? Und wie haben sie gelebt? Wie war der Unterschied zwischen Arm und Reich? Antworten darauf erhielten 150 Schüler der Gemeinschaftsschule Primstal in einem Workshop von Evi Zarth und Michael Koch vom Freundeskreis keltischer Ringwall e.V.

„Der große Erfolg der Kelten lag nicht an ihrer Kampfeslust“, erklärte Koch. Vielmehr hätten sie über die wohl am weitest entwickelte Waffentechnik der damaligen Zeit verfügt. „Davon konnten die anderen Nachbarn im Römischen Reich nur träumen“, sagte Koch. Der Krieger habe sein Schwert immer an der rechten Seite getragen. „So konnte er es blitzschnell aus der Scheide ziehen und sofort zustechen“, verdeutlichte er bei der Demonstration. Zudem war, wie er zeigte, die Rüstung leicht, aber sehr wirksam. Die Erfindung des Kettenhemdes schreibe man den Kelten genauso zu, wie die eines Langschwertes. „Hochwaldkeltin“ Zarth sprach bei ihrem Referat die Schülergruppe direkt an. In keltischer Zeit wäre nur einer von euch zur Schule gegangen“, erzählte sie und sorgte damit für großes Erstaunen. Die Druiden seien die Lehrer gewesen, bei denen nur ein Kind das Wissen erlangt habe. „Mit 14 Jahren galt ein Kelte als erwachsen und konnte heiraten“, schilderte sie.

Zarth berichtete vom Leben keltischer Frauen. Ihr Exkurs in deren Modewelt kam bei den weiblichen Zuhörerinnen richtig gut an. „Wie viele Kleider hatte denn eine Keltin?“, wollte Johanna Spanier aus der Klasse 7H/M wissen. „Eins oder zwei“, antwortete die Referentin. Carolin Kulosa (7H/M) fand es toll, wie die Kelten ihre Kleidung selbst hergestellt haben. „Mir hat der Schmuck auch sehr gut gefallen“, sagte Lea Wollmer (7H/M). All das zeige, so fügte Zarth an, dass keltische Frauen und Männer mit ihrer farbenfrohen Kleidung viel aus ihrem Aussehen gemacht haben.

Im Foyer der Halle führte Thomas Fritsch, Grabungsleiter der Terrex, die Schüler auf einem Rundgang durch die Keltenausstellung. Er zeigte ihnen archäologische Funde von den Fundstätten Primstal-Wickstein und Eiweiler-Cleffwald, aber auch weniger spaßige Utensilien wie Knochenreste. „Das war schon interessant. Wir haben mit der Klasse im Wareswald selbst schon einmal ausgegraben“, sagte Tim Backes (7H/M).

Lehrerin Tina Majunke bewertete den Ausflug in die keltische Welt positiv. „Die Vorträge waren auf das Vorwissen der Kinder aufgebaut“, meinte die Lehrerin. Im Unterricht könne man das Thema Kelten über die Fächer hinweg aufgreifen und weiter behandeln.

Michael Koch referierte vor den Schülern auch über das Leben der keltischen Krieger. [Foto: Frank Faber]

Erster Belebungstag im Keltenpark (30.09.2012)

Am Sonntag, den 30.09.2012 fand der erste Informations- und Aktionstag im Keltenpark Otzenhausen statt. Der Bürgermeister der Gemeinde Nonnweiler Dr. Franz-Josef Barth begrüßte bei schönstem Wetter die zahlreichen Besucher und sprach über die im kommenden Jahr geplanten drei Häuser im Keltengehöft. Im Anschluss stellte der Vorsitzende des Freundeskreises Michael Koch die Akteure der „Hochwaldkelten“ und ihr Handwerk vor und illustrierte anhand ihrer Tracht den Aufbau der keltischen Gesellschaft. Die Infostände der einzelnen Arbeitskreise gaben einen ersten Eindruck von dem, was in der Zukunft den Besucher am ArchäoPark erwartet. Es wurden unterschiedliche Projekte und Ideen diskutiert und ein reger Austausch fand statt. Im eigens für die Veranstaltung gefertigten Lehmbackofen wurden leckere Brote gebacken, die dem Publikum mit verschiedenen Aufstrichen gereicht wurden. Mit Kindern wurden Modellhäuser mit richtigem Flechtwerk sowie Textilbänder gefertigt. Am Nachbau eines eisenzeitlichen Gewichtwebstuhls konnte man die Kunst der Tuchherstellung nachvollziehen und beim Schmied erfuhr man manches über das Geheimnis des Stahls. Wer Lust hatte, durfte am Bogenstand seine Fertigkeiten im traditionellen Bogenschießen ausprobieren. Der Infostand mit Repliken und Büchern zum keltischen Ringwall rundete die Veranstaltung ab.

(Fotos: Edgar Brück und Bianca Adams)

Großes Grabungscamp auf dem keltischen Ringwall

In der Zeit vom 16.-24. August 2012 führte der Freundeskreis Keltischer Ringwall e.V. mit dem d´Georges Kayser Altertumsfuerscher asbl (Nospelt-Luxemburg) in Zusammenarbeit mit der TERREX gGmbH am keltischen Ringwall ein gemeinsames Grabungscamp durch. Bereits am 15. August rückten die Ausgräber des GKA mit Ausrüstung und Grabungsgerät an und richteten in der Schutzhütte ihr Quartier ein, während die Mitglieder des Freundeskreises das Versorgungs- und Küchenzelt errichteten.

Tagsdrauf ging es bei allerschönstem Wetter von 8.30 bis 17.00 Uhr an die Arbeit. Mit rund 20 Ausgräbern rückte man gleich auf mehreren Ausgrabungsstellen im Ringwall dem Rätsel der „Akropolis“ und der Siedlungsgeschichte des Hunnenrings zu Leibe. Dabei konnten spannende Befunde aufgedeckt und interessante Keramikfunde aus der Früh- und Spätlatènezeit getätigt werden, darunter auch ein eisernes Messer. Zusätzlich wurden 10 Pfostenlöcher unterschiedlichen Typs ausgegraben und dokumentiert. Dank der grabungserfahrenen und engagierten ehrenamtlichen Hilfe der Altertumsfuerscher und des Freundeskreises war es zusätzlich möglich, die große Grabungsfläche des vergangenen Jahres abzuschließen (es wurden rund 1100 Arbeitsstunden geleistet!).  Bei der Grabungs-Fortsetzung der Fundstelle am zweiten römischen Tempel wurden weitere Fragmente eines Weihedenkmals aufgefunden, die noch viel Stoff zum Weiterforschen bieten…  

Die zahlreichen Touristen und Besucher konnten während und nach der Ausgrabungszeit viel über die Ringwall-Archäologie erfahren. Doch auch bei aller archäologischen Begeisterung wurden die deutsch-luxemburgischen Beziehungen mit viel Geselligkeit begleitet. Am Sonntag – es war wohl der heißeste Tag des Jahres – war das Helferfest, zu dem alle herzlich eingeladen waren und sich viel Besuch aus der näheren Umgebung und aus Luxemburg einfand.  

Die Gästeführerin der Gemeinde Nonnweiler Evi Zarth lud unsere Luxemburger Freunde zu einer unvergesslichen Sondervorstellung der inszenierten Erlebniswanderung vor der beeindruckenden Kulisse des abendlichen Ringwalls ein.

Das gemeinsame Grabungscamp war für alle Beteiligten nicht nur aus archäologischer Sicht ein großer Erfolg! Durch die vielen Gespräche und das gemeinsame Ausgraben wurde viel Know-How ausgetauscht. Die Deutsch-Luxemburgischen Beziehungen wurden am geselligen Abschlussabend, dem „Luxemburger Abend“, mit >Fritten, Ham und Szalot< und viel Humor bedeutend vertieft.

Hochwaldkelten zur Ausstellungseröffnung in Bibracte (Juni 2012)

Am Wochenende 23.-24.06.2012 nahmen u.a. Mitglieder des Freundeskreises Keltischer Ringwall Otzenhausen an der Eröffnung der Sonderausstellung „La femme et la mode à l´époque gauloise“ im Museum und Forschungszentrum von Bibracte in Burgund teil. Die Figurinen der vom Archäologiepark Belginum im Jahr 2010/2011 gezeigten Ausstellung „Spannende Geschichte(n) – Frauen und Mode“ ergänzen zur Zeit die Sonderausstellung in Bibracte, die noch bis zum 23. September 2012 zu sehen ist.

Am Eröffnungswochenende fand im Museum ein Textilmarkt statt und acht Frauen (sowie auch drei Männer) zeigten im Rahmen von zwei Modenschauen exemplarisch Kleidung und Schmuck von der Hallstatt- bis in die frührömische Zeit aus verschiedenen Regionen. Nach den Modenschauen wurde Handwerk vom Spinnen über Sprang und Nadelbinden bis zu Knochenschnitzerei vorgeführt. Allen Sprachbarrieren zum Trotz funktionierte die Kommunikation mit den interessierten Besuchern sehr gut und es wurde sogar mit den Ausstellern des gleichzeitig stattfindenden Textilmarktes über Brettchenweben gefachsimpelt.

Das Begleitprogramm für die Darsteller umfasste u.a. eine Privat-Führung durch das Oppidum von Bibracte mit Informationen zu den neuesten Grabungsergebnissen durch Dr. Wolf-Rüdiger Teegen und Frau Dr. Cordie, die Leiterin des Archäologieparks Belginum. Natürlich bestand auch Gelegenheit, das neu gestaltete Museum in Bibracte zu besichtigen. Abends wurden wir im Restaurant „Le Chaudron“ in gallischem Ambiente ganz hervorragend und mit musikalischer Umrahmung verköstigt.

An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön für die freundliche Aufnahme in Bibracte, die gute Organisation und die interessanten Gespräche und gute Stimmung während der langen Busfahrten!

(Text und Fotos: Stefanie Seiffert)

Die Figurinen mit Schmuck und Kleidung aus verschiedenen Epochen im Museum von Bibracte

Buchvorstellung Indutiomarus (15.12.2009)

Buchvorstellung Indutiomarus von Manfred Peter

Hochwaldkelten zeigen keltisches Handwerk

Der Heimatforscher Dr. Manfred Peter veröffentlicht: Indutiomarus – der Versuch einer Biographie.  Die Veranstaltung findet in der Kurhalle in Nonnweiler statt. Die Hochwaldkelten zeigen keltisches Handwerk und berichten von der Welt des Keltenfürsten Indutiomarus.

Bastel- und Werkeltag (05.12.2009)

Bastel- und Werkeltag

Gemütliches Beisammensein mit Handwerk

Die aktiven Mitglieder treffen sich in Schwarzenbach im Freihof. Dort arbeiten sie an ihren Kostümen und treffen Vorbereitungen für das nächste Jahr.

11.10.2009 – Studienfahrt zur Birg

Studienfahrt zur Wallanlage Birg bei Limbach/Schmelz

Besuch der Keltenburg und dem Heimatmuseum Neipel

An 11.10.2009 besucht unser Verein die Wallanlage  „Birg“ bei Schmelz/Limbach. Anschließend geht es in das Museum in Neipel. Dort werden aktuelle Funde von der Birg und andere archäologische Entdeckungen im Umfeld gezeigt.

In Kooperation mit dem ArchaeologieServiceSaar.de 

Tag der offenen Grabung (03.10.2009)

Tag der offenen Grabung am Ringwall

Hochwaldkelten vermitteln das Denkmal

Am 03.10.2009 ist der Tag der offenen Grabung. Grabungsleiter Michael Koch und Projektleiter Thomas Fritsch (Terrex gGmbH) erklären neue Funde und Befunde der abgeschlossenen Grabungssaison. Die Hochwaldkelten präsentieren keltisches Handwerk und erzählen von der Welt der Kelten.